Zu der Demonstration „Lübeck kämpft“ kamen 14.000 Menschen, darunter zahlreiche Flensburger.

Nicht nur solidarisierten sie sich mit Lübeck, sie machten auch auf ihre eigene Misere aufmerksam. So erinnern wir uns alle noch an das Schreiben der Haushaltsstrukturkommission, dort stand zu Flensburg: „An der Universität Flensburg wird die Qualität der Lehrerbildung gesichert. Hierzu wird sie sich zukünftig auf die nicht gymnasiale Lehramtsausbildung konzentrieren. Die wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge (800 Plätze) werden zum Wintersemester 2011/12 beendet. Den bereits Eingeschriebenen wird der Abschluss des Studiums ermöglicht. Freiwerdende Stellen im Bereich der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge werden nicht wieder besetzt. Auf diese Weise wird das Personal schrittweise abgebaut. Einsparungen treten ab 2017 mit insgesamt 1,7 Millionen Euro ein.“

Die Universität zu Lübeck „wurde gerettet“, doch wie sieht die Entwicklung in Flensburg aus? Dem Ganzen im Internet auf den Grund zu gehen und aktuelle Informationen zu sammeln, gestaltet sich als sehr schwierig. Man findet jedoch einzelne Statements zu der aktuellen Lage in Flensburg. Schnell wird klar, es geht immer noch um 1,7 Millionen Euro, die eingespart werden sollen. Susanne Herold aus der CDU regt sich in einem Statement vom 25. April 2011 über den Kontrakurs der Opposition in Sachen Einsparungen in Flensburg auf. Weiter schreibt sie, dass die erforderliche Summe bis zum Jahr 2020 zusammengebracht werden muss. Die Flensburger Wirtschaft habe zu diesem Thema bereits große Verantwortung gezeigt und das Ziel akzeptiert. Von der Opposition wird gefordert, dass die CDU sich von den Forderungen des Wirtschaftsrates distanziert. Dieser hatte wie bereits die Haushaltsstrukturkommission vor einem Jahr die Abwicklung der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge der Universität Flensburg gefordert. So steht in einer Pressemitteilung der SSW vom 24. April 2011: „Der SSW fordert den CDU-Landesvorsitzenden Christian von Boetticher auf, sich von der Forderung des CDU-Wirtschaftsrats nach Abwicklung der Universität Flensburg zu distanzieren. Dieser hatte gestern gefordert, die Universität Flensburg müsse zur Pädagogischen Hochschule zurückentwickelt und die anderen Studiengänge an die Universität Kiel verlagert werden. „Der CDU-Wirtschaftsrat beschießt die Hochschule und trifft damit vor allem die Wirtschaft in der nördlichen Region, die sich mit einer beispiellosen Kraftanstrengung für den Erhalt der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge an der Universität Flensburg einsetzt“, sagt die Vorsitzende der SSW-Landtagsfraktion, Anke Spoorendonk. Ganz anders der Bericht der Wirtschaftskommission Niedersachsen. Diese empfiehlt den Standort der Wirtschaftswissenschaften in Flensburg zu halten und zu fördern, denn gerade diese stärkten den Norden und die Zukunft. Die Landes-Asten-Konferenz ist einstimmig „Sparen, streichen und abbauen sind keine zukunftsfähigen Konzepte für ein modernes Schleswig Holstein“, nachzulesen in der Pressemitteilung der LAK Schleswig-Holstein zum Jahresempfang der Universität zu Lübeck. In Flensburg steht also noch alles offen, wobei es nicht wirklich gut aussieht. Das StudentenPack informiert über weitere Ereignisse und geplante Entwicklungen.

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