Es herrscht reges Treiben im Kesselhaus. Dort befinden sich gerade die Proben für „Hase Hase“ in den letzten Zügen. Das Stück von der Französin Coline Serreau hat sich die studentische Theatergruppe für dieses Wintersemester ausgesucht und schon bald ist es soweit: Die Truppe ist bereit für ihre Aufführung.

Regie führt wie schon bei einigen Stücken zuvor Altje Parbel. Doch dieses Mal steht ihr Karl Brednarzik tatkräftig zur Seite. Grund für die Verstärkung ist nicht nur die eigentliche Regiearbeit, sondern die viele Organisation, die es rundum zu erledigen gibt. Dazu kam, dass sie allen Mitgliedern die Möglichkeit geben wollten, eine größere Rolle zu spielen und so begnügen sich Altje und Karl dieses Mal mit „Randerscheinungsrollen“.

Die Hauptrollen werden vom mittlerweile altbekannten Ensemble gespielt, 13 an der Zahl. Und alle waren an der Findung des Stücks beteiligt. Zu Beginn der Proben wurde erstmal gesammelt, welche Stücke in Frage kommen. Jeder durfte sich einbringen, entschieden haben sich die Schauspieler dann für die französische Komödie. Sie handelt von einer Großfamilie, die in einer 1-Zimmer-Wohnung lebt. Das ist anfangs nicht übermäßig schlimm, denn nur noch der Älteste und der Jüngste leben zu Hause. Doch nach und nach kommen alle Sprösslinge der Familie Hase wieder zurück in die elterlichen vier Wände, jeder einzelne mit eigenen Problemen und Macken und so spitzt sich das Chaos immer weiter zu, bis es am Ende eine unerwartete Wendung gibt. Was das ist, wird im Vorfeld natürlich nicht verraten…

Als klar war, welches Stück gespielt wird, durfte sich jeder eine Rolle aussuchen und diese aufschreiben. Auch Altje und Karl notierten ihre Vorstellungen und in fast allen Punkten stimmten diese mit den Wünschen überein. „So schnell konnten wir noch nie mit Proben anfangen, alles war total unproblematisch“, berichtet Altje. Geprobt wurde im vergangenen Sommersemester vor allem das Spielen, der Text war Hausaufgabe während der vorlesungsfreien Zeit. Mittlerweile wird vor allem an den Details gefeilt. Die vielen Szenen werden zu einem großen Stück fusioniert und während Karl am Anfang bei manchen Szenen noch Angst hatte, sie würden nie klappen, findet nun alles zusammen. „Jetzt, wo alle den Text kennen, versetzen sie sich auch viel besser in die Rollen hinein, sie leben die Charaktere richtig“, erzählt Karl und Altje fügt hinzu: „Dann entstehen auch die kleinen Details, wie ein einzelner Blick zwischen zwei Darstellern, der dem Publikum vielleicht gar nicht richtig auffällt.“ Dies seien die Momente, für die sich die ganze Arbeit lohne.

Langsam geht es in die heiße Phase. „Die zwei Wochen vor und nach der Aufführung sind die Zeit, in der sich alle nur noch in Zitaten unterhalten“, so Altje. Alle können die Texte von jeder einzelnen Rolle und wenn doch noch jemand hängen bleibt, können die anderen sofort aushelfen. Dies zieht sich mitunter durch bis zum Ende. Zwar sei die sprichwörtlich verfluchte Generalprobe meistens sehr gut und vor allem auch wichtig für die Motivation der Darsteller, so Altje. „Dafür ist aber die vorletzte Probe ganz schrecklich!“ Häufig gingen auch in der Premiere noch viele Dinge schief, doch würde dabei so viel improvisiert, dass Außenstehende das gar nicht mitbekommen, erzählt Altje, die sichtbar stolz ist auf ihre Truppe.

Auf das Ergebnis der vielen Proben können wir also gespannt sein. Gespielt wird an vier Terminen im Dezember (siehe Rückseite) und dann heißt es: Bühne frei für das chaotische Leben der Familie Hase.

Studierendentheater

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