Auf den ersten Blick wirkt Lübeck wie eine sehr verschlafene Kleinstadt ohne viele interessante Angebote. Wie also die Ferien verbringen? Bekanntermaßen kann man nicht immer nur lernen. Freizeit belebt Geist und Körper, steigert die Effizienz und macht natürlich auch einfach Spaß. Das StudentenPACK zeigt, dass die Semesterferien in Lübeck kein langweiliges Unterfangen sein müssen, denn Kunst, Kultur und Freizeitvergnügen gibt es sogar hier.

Museen – Orte für jedes Wetter

St.-Annen-Museum Foto: Sora Enders-Comberg

St.-Annen-Museum Foto: Sora Enders-Comberg

Bis der Frühling da ist und man wieder auf die Sonne setzen kann, eignen sich Museen mit Sicherheit als witterungsbeständige Unternehmung. Da gibt es zum einen die großen Häuser, die als „Lübecker Museen“ zusammengefasst sind. Zu ihnen gehören das Buddenbrook- und das Günther Grass-Haus, genauso wie das Industriemuseum in Herrenwyk, die Kunsthalle in St. Annen, das Figuren-Theater-Museum, das Museum für Natur und Umwelt und das Holstentor – um eine kleine Auswahl zu nennen. Hier kann sich so ziemlich jeder geschmacklich wiederfinden und auf seine Kosten kommen. Wer sich über die aktuellen Ausstellungen und über die teilweise auch interaktiven Veranstaltungen – gerade in den literarischen Häusern – informieren will, tut dies am Besten unter www.die-luebecker-museen.de.

Ein Kleinod, vor allem, was die aktuelle Kunst angeht, ist die Overbeck-Gesellschaft – mittlerweile getragen von der „Gemeinnützigen” – die es sich bereits 1918 zum Ziel gemacht hat, den Lübeckern Zeitgenössische Kunst näher zu bringen. Jährlich gibt es im Overbeck-Pavillon des Behnhauses (Königstraße 11) fünf Ausstellungen mit wechselnden Schwerpunkten. Der Verein hat es sich dabei zum Ziel gemacht, als „Forschungsstätte und Experimentierfeld“ zu dienen. Man wolle sinnliche Erlebnisse vermitteln, gesellschaftliche Veränderungen abbilden und diskursive Auseinandersetzungen fördern, heißt es in der Pressemitteilung. Die Ausstellungen werden dabei meistens eigens für diesen Pavillon entwickelt. So ist beispielsweise seit dem 24. Januar bis zum 14. März die Ausstellung „Klirren“ von Julia Horstmann zu sehen. Die 35-jährige gebürtige Hamburgerin inszeniert ihre Werke innerhalb des Raumes, setzt sich mit seiner Architektur, seiner „sozialen und psychologischen Wirkung“ auseinander und integriert sogar den Betrachter als Teil eines Gesamtkunstwerkes. Dabei greift sie insbesondere die gläserne Architektur des 20. Jahrhunderts auf, in welcher sie eine Ordnungsstruktur erkennt, „bei der sich im Phänomen der Transparenz Kommunikation und Kontrolle ambivalent gegenüberstehen.“ Geöffnet ist die Ausstellung täglich (außer montags) von 11 bis 17 Uhr. Wer an einer Führung mit Gespräch teilnehmen möchte, kann das zwischen dem 14. Februar und dem 14. März jeweils um 15 Uhr machen.

Ein weiteres Projekt, das sich direkt auf Lübeck bezieht, wird dann ab dem 11. April zu besichtigen sein. Die beiden New Yorker Künstler Nicholas Kahn und Richard Selesnick „dokumentieren“ eine fiktive Geschichte: Im Jahr 1923 ist an der Ostseeküste vor Lübeck ein riesiger Eisberg gestrandet, der die ganze Stadt überschattet – die Apokalypse droht! Die Lübecker rufen eine Eisbergfreistadt aus, mit souveränder, zollfreier Handelszone und eigenem Notgeld. Als touristische Attraktionen gelten fortan Eissegeln und Bergsteigen. Kahn und Selesnick zeigen eine „in sich verflochtene Gesamtinstallation aus pseudodokumentatorischen Gegenständen und Panoramafotografien.

Theater für’s kleine Budget

Theater Foto: Sora Enders-Comberg

Theater Foto: Sora Enders-Comberg

Wen es eher abends aus dem Haus treibt, der aber dennoch nicht auf Kultur verzichten will, dem seien die kleinen und großen Theater dieser Stadt ans Herz gelegt. Dabei bietet beispielsweise das Theater Lübeck Studenten und Auszubildenden eine Reihe von Vergünstigungen und somit Möglichkeiten, das Theater auf eine Weise zu genießen, die den eigenen Geldbeutel kaum belastet. So gibt es zum Beispiel Last-Minute-Tickets. Diese ermöglichen, Karten für jedes Stück in den letzten Minuten für nur 5,- Euro zu kaufen. Eine Voraussetzung, um dieses Karten zu erwerben, ist natürlich, dass noch Plätze frei sind.

Eine Alternative für häufige Theaterbesucher ist mit Sicherheit das Theater-Abo für Studenten und Auszubildende bis zum Alter von 27 Jahren, welches ihnen gegen einen Preis von 39,- Euro die Möglichkeit gibt, sechs Stücke zu besuchen. Das Abo lässt jedoch nicht komplett freie Wahl über die Stücke, die man sich Ansehen kann und möchte. Es werden mit dem Abo vier festgelegte Stücke vorgeschrieben – aktuell sind dies „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“, „Walking down Abbey Road“, „Jekyll & Hyde“, und „The Tempest“ – wobei es sich bei den beiden erstgenannten um Schauspiele und bei den beiden zuletzt genannten um Musiktheater handelt. Die Termine, an denen man sich die Stücke ansehen will, sind frei wählbar. Doch sollte man bedenken, dass diese Stücke im Theater nicht all zu häufig aufgeführt werden, wie es in jedem Theater der Fall ist. Im Gegensatz zu Filmen im Kino, die, während sie im Programm sind, fast jeden Tag laufen, wird das Stück „Walking down Abbey Road“ im Feburar nur am 21. aufgeführt. Dies lässt einem nicht sehr viel Wahl, vor allem, wenn man bedenkt, dass es die bis jetzt letzte geplante Aufführung des Stückes ist. Auch „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ wird nur einmal im Februar, am 24., aufgeführt und im März und April jeweils noch einmal.

Diese seltenen Aufführung eines Stückes in einem Monat sind für Theater nicht ungewöhnlich, doch sollte man sich darüber in klarem sein, dass, wenn man sich für dieses Abo entscheidet, der Ausdruck der „freien Wahl“ der Termine durchaus eingeschränkt ist. Die weiteren zwei Stücke, auf die ein Abonnent ein Anrecht hat, sind dann nicht nur in Bezug auf den Termin, sondern auch auf das Stück frei wählbar. Es sollte erwähnt werden, dass das Abo einem Abonnenten die Wahl gibt, diese jeweils gegen die freie Begleitung einer Person in einem der anderen Stücke zu tauschen.

Eine Frage die man sich stellen sollte, bevor man sich für dieses Abo entscheidet, ist, ob es einem einen preislichen Vorteil liefert. Die Preise variieren zwischen den verschiedenen Stücken, welche in Preisgruppe A und B eingeteilt werden, und zwischen den unterschiedlichen Platzgruppen zwischen 23,- und 5,- Euro pro Stück und Platz, wenn man mit der Ermäßigung rechnet, die man dadurch erhält, dass man Student ist. Natürlich handelt es sich bei den Karten für 5,- Euro um die schlechtesten Plätze in den günstigeren Stücken (und dies sind nicht viele). Die Kosten der Karten einer höheren Platzkategorie variieren, je nach Preisgruppe des Stückes, zwischen 7,50,- Euro und 10,- Euro.

Bei dem Abo werden einem die bestmöglichen noch zur Verfügung stehenden Karten zugesichert, wobei natürlich keine Garantie gemacht wird, dass noch Plätze einer höheren Kategorie zur Verfügung stehen. Ob man sich nun für ein Abo entscheidet oder doch zu selten ins Theater geht und sich zu diesen Gelegenheiten lieber Einzelkarten kauft, bleibt jedem selbst überlassen.

Wer aber dennoch nicht auf das Schauspiel verzichten will, dem sei eine weitere Besonderheit, die dieses Theater bietet, verraten: Bei den so genannten Kostproben hat jeder die Möglichkeit, sich noch während der Produktion eines Stückes dieses kostenlos anzusehen.

Eintauchen in eine Welt der Sterne

Nicht viele wissen, dass Lübeck über eine Sternwarte verfügt: Sie ist in den Räumen der Johannes-Kepler-Realschule in Lübeck-Eichholz, Am Ährenfeld 2, untergebracht. Betrieben vom eingetragenen Verein Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck werden dort Vorträge – manche für Kinder und andere für die interessierte Öffentlichkeit – durchgeführt und die Menschen zur Sternenbeobachtung eingeladen. Zudem gibt der Verein eine Zeitschrift heraus.
Allein in diesen Semesterferien bietet die Sternwarte sieben Möglichkeiten, nach den Vorträgen und sofern der Himmel klar ist, den winterlichen Sternenhimmel mit dem Teleskop einmal ganz anders zu sehen. Der Eintrittspreis für Vorträge liegt bei freundlichen 4 Euro.
Übrigens: vor dem zweiten Weltkrieg war die Sternwarte in der Seefahrtschule untergebracht, die heute das Institut für Mathematik beherbergt.

Literatur bei Nacht

Auf den ersten Blick sieht die Große Kiesau aus wie die meisten Straßen auf der Altstadtinsel. Eine kleine Querstraße zwischen Fischergrube und Engelsgrube, ein paar schiefe Häuschen, hier und da ein Gang der davon abgeht und Rosenstöcke, die an den Hauswänden hochranken. Doch diese Straße ist etwas Besonderes: Ein Kulturverein.

Vorsitzende des Vereins ist Bettina Thierig, freischaffende Bildhauerin, Autorin und eine der Bewohnerinnen dieser kleinen Straße. Das besondere an der Kiesau sei, dass sich die Anwohner hier füreinander interessierten, erzählt sie. Abends sitze man zusammen draußen und unterhalte sich, im Sommer gebe es ein Straßenfest für die Anwohner. Was die Bewohner dabei vereint, ist das Interesse an Kunst. Nicht alle sind sie hauptberuflich künstlerisch tätig, wie beispielsweise Bettina Thierig, doch alle sind sie Liebhaber von Gemälden, Skulpturen, Theatern und Literatur. An solch einem Abend ist Reinhard Göber auch die Idee gekommen, etwas Straßenübergreifendes zu veranstalten. Und somit war die „Große Kiesau Literaturnacht“ geboren und alle waren sofort Feuer und Flamme.

Reinhard Göber ist Theaterregisseur. Und er hat Kontakte. Bald hatte er einige Schauspieler zusammen, die gegen Kost und Logis die Literaturnacht unterstützen und als Vorleser tätig werden wollten. Es musste ein Verein gegründet werden, um Sponsorengelder sammeln zu dürfen. Es musste ein Thema gefunden werden und vorlesbare Literatur. Im ersten Jahr war das „Anfänge“. In diesem Jahr, am 27. Februar, haben die vorgelesenen Werke alle etwas mit dem „Langen Atem“ zu tun.

Das Thema wählt die Straßengemeinschaft immer zusammen aus. „Über das Jahr wird viel gelesen“, berichtet Dan Burdon. Im echten Leben ist er Arzt, doch er komponiert auch Filmmusik. Einige aus der Nachbarschaft hätten in dieser Zeit 30 bis 40 Bücher mit neuer und aktueller Literatur gelesen, bis der Titel der nächsten Veranstaltung gefunden war. Herausgekommen sei, so befindet Burdon, mit eines der anspruchsvollsten Programme überhaupt bisher. Dabei sei „Der Lange Atem“ ein dankbares Thema, sagt Thierig. Ihn brauche man in so vielen Lebenslagen, sei es bei politischen Themen oder bei kulturellen Anlässen.

Den langen Atem brauchen übrigens auch die Veranstalter, wenn es darum geht, Gelder aufzutreiben. Wegen der Finanzierung stehe die Literaturnacht jedes Jahr aufs Neue auf der Kippe. Die meisten Stiftungen unterstützen regelmäßige Veranstaltungen nicht dauerhaft, es gibt Wechsel in den Führungsebenen und alle haben sie unter den Folgen der Finanzkrise zu leiden. Jedes Jahr müsse aufs Neue ein Antrag gestellt, ein Finanzplan vorgelegt werden. Man müsse erläutern, dass man nicht nur sein Hobby vermarkten will, sondern auch etwas für das Renommé der Stadt tut. Dass Lübeck „ein Mehr“ an Kultur vertragen kann, da ist sich Burdon sicher. „Die Stadt könnte von Kunst leben, wenn sie es wirklich wollte!“

Ziel der Veranstaltung ist es, Literatur so aufzubereiten, dass jeder einen leichten Zugang hat. „Bei uns muss man nicht Literatur studiert haben, um zuhören zu können“, darauf legt Bettina Thierig wert. Dabei ist der Ablauf immer der gleiche: Schon am Samstagnachmittag sei in der ganzen Straße die Aufregung zu spüren, erzählt Burdon. Überall werde noch einmal geputzt und nachgebessert, es finden letzte Proben statt. Einlass ist um 19.30 Uhr, gelesen wird in den Privathäusern der Anwohner. Doch die meisten Gäste kommen schon früher. Die Straße ist illuminiert, zu hören gibt es Klanginstallationen von Dan Burdon. Die Gäste gehen auf und ab, genießen den Flair der Straße. „Es herrscht eine erwartungsvolle Spannung bei allen Besuchern“, beschreibt Burdon. Und es gebe diesen gewissen Reiz des voyeuristischen Effekts zu verspüren, wenn man erahnen kann, was hinter den erleuchteten Fenstern der Bewohner so vor sich geht. Die Lesungen beginnen dann alle gleichzeitig. Man muss also schon vorher wissen, in welches Haus, zu welchem Künstler man möchte. Im Anschluss an die Lesung besteht die Möglichkeit zu einem Publikumsgespräch innerhalb der kleinen Hörerschaft. Später geht es dann kollektiv in die Schifffahrtsgesellschaft, wo sich alle noch einmal austauschen können, was sie gehört und erlebt haben an diesem Abend.

Nicht nur für die Literaturfreunde sei dies eine tolle Veranstaltung, auch für die Vorlesenden selbst, sie kommen alle wieder. Johannes Voelkel ist einer von ihnen. Er ist Schauspieler, derzeit an der Deutschen Staatsoper in Berlin beschäftigt und war 2006 für den Oscar nominiert. Burdon gegenüber äußerte er, dass ihm vor allem diese unglaubliche Nähe zum Publikum gefalle. Es sei nicht so anonym, wie auf der Bühne oder gar beim Film, die Reaktionen und Gefühle kommen direkt zurück. Mit dieser Ansicht ist er einer von vielen, die wiederkommen: Simon Brusis (Potsdam), Rebekka Burckhardt (Zürich), Irene Christ (Kassel), Nicole Ernst (Berlin), Mario Gremlich (Biel/Solothurn), Alexander Khuon, (Berlin), Norbert Stöß, (Berlin), Gudrun Tielsch, (Wien) und Heidi Züger (Lübeck) halten dem Verein als Schauspieler die Treue. Für die musikalische Untermalung sorgen die Cellistin Maria Marr und die Akkordeon-Spielerin Martina Tegtmeyer aus Lübeck. Dazu kommen noch die lesenden Autoren, die alle mit eigenen Werken vertreten sind. Dies sind Ruth Johanna Benrath, Mirko Bonné, Renata Burckhardt, Andreas Marber und auch Bettina Thierig.

Gerade durch die Mischung von Schauspielern und Autoren beginnen die Darbietungen zu leben, erzählt Thierig begeistert. Als Beispiel nennt sie die Schwestern Burckhardt, die in diesem Jahr im Haus mit der Nummer 19 lesen: Die eine ist Autorin, die andere Schauspielerin. Gegenseitig spielen sie sich die Bälle zu und inszenieren die Geschichte, die Renata Burckhardt eigens für diese Veranstaltung geschrieben hat. Es seien vor allem die non-verbalen Aktionen, die den Geschichten das Leben einhauchen, schwärmt Thierig.

Während es ein Leichtes war, die Künstler zur Teilnahme an der Literaturnacht zu animieren, war der Umgang mit der Presse nicht einfach. Im ersten Jahr wurde die Veranstaltung erst an dem Tag in der LN veröffentlicht, als die Karten bereits durch Mundpropaganda verkauft waren und spontane Besucher bekamen keine Karten mehr. Inzwischen ist die Zusammenarbeit aber gut und es wird pünktlich zum Vorverkaufsbeginn berichtet, um die Kulturseite der Lübecker Nachrichten kämpfe man aber nach wie vor umsonst, bemängelt Thierig. Rumgesprochen hat es sich trotzdem, Mund-zu-Mund-Propaganda, ausgehend von den Bewohnern und deren Freunden. Mittlerweile werben sogar einige der umliegenden Ferienhäuser mit der Literaturnacht. Einer der Touristen war sogar so beeindruckt von der Straßengemeinschaft, dass er sich gleich ein Haus in der Großen Kiesau gekauft hat.

Und so ist die Literaturnacht meist recht schnell ausverkauft. „Am Anfang waren es Wochen, bis alle Karten weg waren. Dann Tage, jetzt sind es Stunden“, ist Dan Burdon sichtlich stolz. Dass es nur Stunden geht, daran ist sicher die Art des Vorverkaufes nicht ganz unbeteiligt: Rund drei Wochen vorher wird er in der Großen Kiesau eröffnet, man kommt zusammen, es gibt Glühwein, einen Second-Hand-Bücherverkauf und den Film der Literaturnacht 2009 mit dem Motto „Straßen-Theater“. Der Vorverkauf wird in diesem Jahr am 5. Februar eingeläutet, los geht es um 17 Uhr. Der Eintritt – Bettina Thierig spricht lieber von einem Kostenbeitrag – beträgt 15 Euro. Studentenermäßigungen könne man leider nicht gewähren, da die Kosten durch die Eintrittsgelder lange nicht gedeckt seien und man nach wie vor auf Sponsorengelder angewiesen ist. Für dieses Geld bekomme man allerdings nicht nur eine Eintrittskarte, die als Unikat in liebevoller Eigenarbeit mit Aquarellfarben und Kartoffeldruck hergestellt wurde, man sei auch zu Gast in den Häusern und bekomme ein Glas Wein zur Vorlesung, wirbt Thierig.

Wer es zum Vorverkauf nicht schafft, aber trotzdem zur Literaturnacht will, kann es ab dem 6. Februar in der Buchhandlung Langekamp, Beckergrube 19, und bei maKULaTUR, Hüxstraße 87, versuchen.

Weltweit live und direkt aus Lübeck

Goooood Morning, Lübeck! In der letzten Ausgabe hatten wir vom Uni-Radiosender aus Paderborn berichtet und während es bei uns keinen solchen Sender gibt, so hat doch jeder von euch die Möglichkeit, Radio zu machen, wenn ihm danach ist. Der Offene Kanal Lübeck bietet jedem die Möglichkeit, eine Sendung zu produzieren und das kostenlos. Die Technik, die Studiozeit und hilfreiche Unterstützung werden gerne geboten. Als Teil eines Netzes von Bürgerradios in Schleswig-Holstein bietet es die Möglichkeit, Musik oder Redebeiträge beizusteuern.

Doch bevor man loslegt, muss man kurz zeigen, was man vorhat: Sei es für eine Einzelsendung oder ein regelmäßig ausgestrahltes Programm, erst einmal muss man sich anmelden und drei Vorproduktionen erstellen. Dann kann es aber schon losgehen. Auf 98,8 UKW und weltweit über Internetstream kann die Sendung gehört werden.

Von dieser Möglichkeit machen schon viele Lübecker Gebrauch, die zu allen Tages- und Nachtzeiten auf Sendung gehen. Wer Interesse hat, braucht neben einer Idee nicht viel, die Musik muss auf Original-CD oder Platte vorliegen oder kann aus dem Archiv des offenen Kanals ausgewählt werden. Dort sind 17.000 Titel vorrätig. Kosten tut das nichts, eine Vereinbarung mit der GEMA hält es für euch gebührenfrei.

Ein paar Bedingungen an eure Sendungen, die ihr aufgezeichnet oder Live machen könnt, hat der Kanal natürlich auch: Üblicherweise sind Sendungen 25, 30 oder 55 Minuten lang, zudem dürfen sie keine Werbung enthalten. Wer Lust hat, Radiomacher zu werden, kann unter 0451 7050020 oder im Internet unter www.okluebeck.de mehr erfahren. Derzeit sucht der offene Kanal auch nach Mitarbeitern auf 400 Euro-Basis.

Raus aus Lübeck – Hamburg hat einiges zu bieten

Ein Ausflug nach Hamburg lohnt sich auf alle Fälle immer. Sei es ein Stadtbummel mit Shoppingtour, ein Spaziergang am Elbufer, durch das Portugiesenviertel an den Landungsbrücken oder eine Hafenrundfahrt, es gibt einiges zu entdecken. Doch finden sich auch mitten in der Stadt einige Flecken Natur: Wer es gerne besinnlich hat, dem sei, passend zum Frühlingserwachen, der idyllische Garten der Schmetterlinge in Friedrichsruh, östlich von Hamburg und mit der S-Bahn zu erreichen, ans Herz gelegt. Studenten erhalten ermäßigten Eintritt. Eröffnet wird zum Frühlingsanfang und dann hat der Park bis zum 1. Advent täglich von 9 bis 18 Uhr offen.

Ebenfalls ein toller Ort, um sich – wenn es denn mal wieder wärmer wird – auf die Wiese zu legen, ist der Park Planten und Blomen. Der ehemalige Zoo, der später auch Stätte für einige internationale Gartenausstellungen war, ist heute einer der schönsten Fleckchen in Hamburg (Holstenwall 30, mit der U3 bis Haltestelle „St. Pauli“, mit der U2 bis Haltstelle „Messehallen“ und dann am Fernsehturm orientieren; die Buslinie 112 hält direkt vor dem Eingang am Holstenwall, Haltestelle „Handwerkskammer“). Neben Apothekergarten, Rosengarten, Tropenhäusern, Wasserkaskaden, einem japanischen Teil und Wallanlagen mit jeder Menge Freizeitangeboten gibt es für diejenigen, die nicht auf die Blüten warten wollen, eine Kunsteisbahn. Und zwar nicht irgendeine, sondern mit 4300 Quadratmetern – das entspricht mehr als drei Eishockey-Feldern – die größte unter freiem Himmel in ganz Europa. Dort kann man täglich von 10 bis 22 Uhr die Kufen schwingen. Für zweieinhalb Stunden zahlt man 4,- Euro, die Tageskarte kostet 8,- Euro. Wer keine eigenen Schlittschuhe hat, kann diese vor Ort auch gleich mieten. Geöffnet bleibt die Bahn noch bis Mitte März. Wann genau sie geschlossen wird, hängt natürlich auch von der Witterung aus.

Wer aber Hamburg doch eher für die Abendgestaltung vorzieht und womöglich noch gerne Filme in Originalsprache mag, der kommt hier definitiv auf seine Kosten: Absoluter Kult unter Hamburgs Kinogängern ist die Jungfernsneak: Die traditionelle Sneak Preview, die, nachdem sie mehrmals obdachlos wurde, mittlerweile im Streit’s an der Binnenalster angekommen ist. Gezeigt werden jeden Montag ausschließlich Filme in Originalfassung. Dank ihrer langen Tradition haben sich eine Menge Rituale entwickelt, die den Besuch zu einem echten Erlebnis machen.
Vor jedem Film gibt es eine Trailershow: Nicht nur Werbung für neue Filme, sondern auch alte Trailer, in denen kleine Hinweise auf den kommenden versteckt sind. Der letzte Trailer ist immer Jackie Chans „Rumble In The Bronx“, den das Publikum begeistert mitschreit. Dies sind nur einige der vielen Traditionen. Einziger Wehmutstropfen: Hieß es früher noch, Tickets gibt es ab Montagmittag, kann man diese leider nun auch schon früher kaufen und so ist es fast unmöglich geworden, spontan zur Sneak zu gehen. Wer aber einen Platz ergattert, kann sich auf einiges gefasst machen.
Wer Kino in der Originalsprache will, hat in Hamburg noch einige andere Optionen. Neben dem Streit’s zeigt auch das Abaton viele Filme in ihrer Origonalsprache mit Untertiteln.
Infos zur Sneak findet ihr auf http://www.mysneak.de/, Kino in Hamburg unter http://kino-fahrplan.de

Terminkalender

Das waren nur einige Ideen, wie ihr eure Ferien hinter euch bringen könnt. Wem das zu viel Text war, wer noch einmal kurz nachschauen will und für viel mehr Termine in den nächsten zwei Monaten empfehlen wir die letzten Seiten, wo ihr wie immer unsere „Deadline“ findet.

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