Am 2. Dezember fand im Audimax der von den Stipendiaten der Friedrich-Ebert-Stiftung organisierte Stipendientag statt, in welchem die Möglichkeit geboten wurde, sich von Stipendiaten verschiedenster Stiftungen auch mal etwas informeller beraten zu lassen.

Wenn es um Stipendien geht ist besonders eine Frage von großem Interesse und zwar, welche Voraussetzungen man erfüllen muss, um für eben diese überhaupt in Frage zu kommen.

Auch wenn eine Vorraussetzung unumgänglich überdurchschnittliche Leistungen im Studium sind, wies Sophie Kollbeck, eine Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung, darauf hin, dass dies durchaus wörtlich zu nehmen sei: „Ist der Durchschnitt einer Klausur zum Beispiel 60 Prozent und man hat selbst 61 Prozent geschrieben, dann ist das eine 4 und trotzdem eine überdurchschnittliche Leistung“, erklärte sie in einem kurzen Vortrag zu Beginn der Veranstaltung und so sei es schade, wenn Studenten die Möglichkeit dieses Stipendientages nicht wahrnähmen, in dem Glauben, dass Stipendien Einser-Studenten vorbehalten wären, fügte sie etwas später hinzu.

Ein weiteres Kriterium zum Erhalt eines Stipendiums ist das soziale Engagement, doch dieses ist weiter gefasst, als man zunächst glauben könnte.
Auch wenn – gerade in politisch orientierten Stiftungen – eine Beteiligung an Gremien der Universität sehr gerne gesehen wird, ist es keinesfalls eine Voraussetzung, um in die engere Auswahl zu kommen.

Grundsätzlich scheint es von Vorteil zu sein, möglichst alle sozialen Tätigkeiten, die man außerhalb des Studiums wahrnimmt, in der Bewerbung aufzuführen. Dazu gehören Dinge wie: Musik spielen, sportliche Tätigkeiten und sogar Jobs als zum Beispiel studentische Hilfskraft oder Extrawache.

Eine rege Beteiligung in einen dieser oder ähnlichen Bereichen kann auf ein zeitaufwendiges Interesse hinweisen, welches mitunter etwas schlechtere Noten rechfertigen kann.

Aber welche Vorteile hat ein Stipendium nun eigentlich?

Ein Stipendiat, dessen Eltern so gut verdienen, dass er keinen Anspruch auf BAFöG hat, würde also nur Büchergeld bekommen und natürlich die Möglichkeit beziehungsweise auch die Pflicht, an Seminaren teilzunehmen.

Eine weiterer Vorteil, den ein Stipendium bieten kann, ist, dass man Teil eines so genannten „Netzwerkes“ wird und so möglicherweise bessere Angebote für Praktika, Famulaturen und Auslandsaufenthalte bekommt.

Doch es gibt auch Forderungen, die an ein Stipendium gebunden sind, auch wenn diese sich meistens auf das Ausfüllen von Formularen und Auskunft geben über Noten und Zukunftspläne beschränken.

Abweichend von den Stipendien, die sich an Studenten im regulärem Semesterverlauf richten, wurden auch Stipendien vorgestellt, welche finanzielle Unterstützung während der Promotion anbieten. Hierbei ist wichtig zu wissen, dass die meisten Stiftungen, wie zum Beispiel die Konrad-Adenauer-Stiftung, dieses Angebot nur für Doktoranden anbieten, die ihren Abschluss schon gemacht haben und erst im Anschluss daran promovieren, was für alle Studiengänge ausgenommen Medizin zutrifft.

Für die – meist noch während des Studiums – promovierenden Medizin-Studenten stellte sich eine Universität-Lübeck interne Stiftung mit dem Namen „Exzellenzmedizin“ vor.

Interessenten, die noch weitere Fragen zu Stipendien allgemein oder an einzelne Stiftungen haben, wird ein weiterer Stipendientag in etwa einem Jahr geboten. Für alle, die bis dahin nicht warten wollen, bleibt die Möglichkeit der eigenen Recherche im Internet.

Noch keine Kommentare, sei der Erste!