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Auf die Plätze, fertig, Theater!

Die meisten, die den Namen Michael Ende hören, werden sich an Kinderbücher wie „Die unendliche Geschichte“, „Momo“ und „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ erinnern. Nicht so bekannt sind hingegen seine zahlreichen Bücher für Erwachsene oder auch die Theaterstücke, die er geschrieben hat. Eines dieser Theaterstücke mit dem Titel „Die Spielverderber oder Das Erbe des Narren“ hatte seine Uraufführung im Jahre 1967 und wurde am 4., 5., 8., und 10. Dezember 2009 von dem Studierendentheater Lübeck im Kesselhaus aufgeführt.

Dieses Stück handelt von dem Erbe eines gewissen Johannes Philadelphia, welches zehn verschiedene Personen antreten, die jedoch alle den Verstorbenen nicht kannten. In Johannes Philadelphias früherem Haus wird das Testament verlesen und jedem der zehn Erben wird ein Zettel übergeben. Das Testament wird jedoch erst verständlich und tritt auch erst in Kraft, wenn alle zehn Personen ihre Zettel zusammenlegen. Es kommt wie es kommen muss: Misstrauen breitet sich unter den zehn Personen aus und im Laufe der wilden Diskussionen und Intrigen, die zwischen den unterschiedlicher kaum möglichen Charakteren ausbrechen, erlangt auch das Haus des Johannes Philadelphia eine agierende Rolle des Stückes, indem es auf die Handlungen in seinem Inneren reagiert, zum Beispiel mit dem Verschwinden von Türen und dem Steigern der Temperatur.

Die Aufführung des Studierendentheaters hatte ein simples aber sehr gut passendes Bühnenbild und die Akustik wurde vollständig von Mitgliedern des Studientheaters durchgeführt. Es handelte sich dabei nicht um Musik, sondern um Geräusche, die von den Mitgliedern verbalisiert wurden. Alle Schauspieler traten in der zweieinhalbstündigen Vorführung mit einer soliden bis guten Leistung auf. Anne Lücke, welche Alexandra von Xanadu spielte, überzeugte aber mit einer herausragenden Darbietung, die in dem Stück unübertroffen blieb.

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