Die Fachhochschul-Wiese. Legionen von Studenten, zu Fuß und auf Rädern, sowie ab und zu die Fahrzeuge der Gärtner haben hier Spuren hinterlassen: einen nicht zu übersehenden Pfad, einmal quer über die Fläche von der Anschützstraße bis zum Kiosk am Mönkhofer Weg. So sehr etabliert, dass sich sogar jemand berufen fühlte, ihn bei OpenStreetMap einzuzeichnen. Doch wer sich Ende Oktober verschlafen auf den Weg Richtung Uni machte und dabei gesenkten Hauptes durch das nasskalte Herbstwetter trottete, wurde auf gewohnten Pfaden jäh von einem Bauzaun überrascht, hinter dem sich Berge aus Erde und allerlei Baustellenzubehör türmten.

Was geht hier vor? Aus den Lübecker Nachrichten erfuhr man bald: Die Fachhochschule baut hier Parkplätze und lässt sich beziehungsweise das Land das Ganze eine schöne Stange Geld kosten. Von insgesamt knapp einer Million Euro ist die Rede. Beiderseits der Bushaltestelle soll Entlastung für die umliegenden und alltäglich vollkommen zugeparkten Straßen entstehen – im Pressetext findet sich die wunderschöne Formulierung „der unzumutbare Zustand des ruhenden Verkehrs“. Außerdem werden Kapazitäten für zukünftige Mitarbeiter eines hinter Gebäude 13 ebenfalls entstehenden Biotechnik-Neubaus benötigt. Doch zunächst müssen einige Rohre und Leitungen aufwändig verlegt werden. Fertiggestellt werden soll das Ganze, wenn es das Wetter zulässt, bis Weihnachten. Begrünt werden die Anlagen dann im Frühjahr. Insgesamt sollen 210 bewirtschaftete Stellplätze entstehen. Eine Gebührenordnung werde derzeit noch erarbeitet und solle nur die Bewirtschaftungskosten decken, allerdings werden die Parkflächen nur für Angehörige und Besucher der Fachhochschule zur Verfügung stehen, so André Bösch, seines Zeichens FH-Kanzler.

Bleibt nur noch die spannende Frage, wie sich der anfangs erwähnte Trampelpfad weiterentwickeln wird. Wer genau hinsieht, kann schon einen neuen Verlauf, vorbei am Bauzaun, erahnen…

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