Die Arbeitsgruppe MSV beim Workshop.

[media-credit name="Mit Sicherheit verliebt" align="aligncenter" width="645"] Die Arbeitsgruppe MSV beim Workshop.

Schon fast vergessen war er, der schwarze Koffer, der im AStA in irgendeiner Ecke schmorte und von motivierten Leuten vor unserer Zeit einmal angeschafft wurde. Man fragt sich, was er enthält und staunt: diverse Verhütungsmittel, Holzdildos et cetera. Nachdem wir auf einer der letzten Medizinerversammlungen mit dem bereits deutschlandweit laufenden Projekt MSV – Mit Sicherheit verliebt – in Kontakt kamen, waren wir Feuer und Flamme. Dabei geht es darum, dass Kinder und Jugendliche im Alter zwischen elf und siebzehn Jahren von Medizinstudenten, die ihnen vom Alter her noch eher entsprechen als ihre eigenen Lehrer, in einer Projektstunde oder einem Projekttag die Themen Liebe, Sexualität und Beziehung zusammen erarbeiten und entwickeln. Nachdem im Juli 2009 endlich ein Wochenende für den so wichtigen Workshop gefunden war, traf man sich, natürlich mit der entsprechenden kulinarischen Unterstützung, in einem Seminarraum des Audimax und Tom Scheel, ein Sexualpädagoge der Rostocker AIDS-Hilfe, klärte uns über den fachgerechten Einsatz des Lecktuchs auf. Wir selbst informierten uns über diverse Geschlechtskrankheiten, die man alle nicht haben will, und erörterten interessante Frage, wie zum Beispiel, ob Sex mit Tieren geil ist. Für die meisten Leute bestand die Herausforderung des Workshops vor allem darin, einen unbefangenen verbalen Umgang mit den „Fachbegriffen“ zu erproben: Sagt man jetzt „da unten“ oder „Vagina“? Da wir auch besondere Sorge hatten, dass wir am Ende die Fragen der Schüler nicht beantworten können, schloss der Workshop mit der „Blackboxrunde“. Jede Aufklärungsstunde einer Klasse endet nämlich mit der Beantwortung der anonymen Fragen der Schüler. Von „Tut die Periode weh?“ bis „Hattest du schon mal einen Dreier?“ ist alles dabei. Nachdem der Workshop ein voller Erfolg war, kamen „leider“ erst einmal die Semesterferien dazwischen, jedoch beschlossen wir, im Herbst voll durchzustarten. Es stellte sich aber heraus, dass das Interesse der Schulen bisher eher dürftig war. Man hatte entweder einen zu vollen Lehrplan (man untersuche lieber den Paarungszyklus der gemeinen Fruchtfliege, als etwas über die eigene Sexualität zu vermitteln) oder arbeitete bereits mit ProFamilia zusammen.
Nun stehen wir da, haben ein super Projekt am Start, aber noch kein konkretes Angebot. Wir hoffen auf baldige Resonanz von Schulen und auf Verstärkung für unsere Jungs: Die Männerquote unserer Gruppe ist nämlich sehr repräsentativ für unseren Studiengang!

Noch keine Kommentare, sei der Erste!