Eine Frage, die der Redaktion des StudentenPACKs gestellt wird, beantwortet mal der Eine und mal die Andere. Das hängt davon ab, wer gerade Zeit und das gefragte Fachwissen griffbereit hat. Technisch gelingt das, weil jeder aus der Redaktion die E-Mails bekommt, die an die Adresse der Redaktion geschickt werden, da diese eine Mailingliste ist. Wir nutzen die Adresse auch für interne Absprachen und Diskussionen, die abseits der Redaktionssitzung aufkommen.

Mailinglisten sind eine relativ alte Technik, zumindest im Vergleich zu den meisten anderen Techniken, die heute im Internet verbreitet sind. Ausgehend von den E-Mails im Jahre 1971 wurde die erste Mailingliste 1975 eingerichtet. Die grundlegende Idee ist dabei, dass eine einzige E-Mail-Adresse existiert, die alle E-Mails empfängt, kopiert und an jeden weitersendet, der dieser Mailingliste angehört. Der Absender kann dabei auf die Adresse der Mailingliste gesetzt werden oder bleibt bei dem eigentlichen Verfasser. Antwortet man auf eine solche E-Mail, muss man darauf achten, wem man antwortet; eine Diskussion sollte stets weiterhin über die Mailingliste laufen, private Kommentare hingegen zum eigentlichen Absender.
Wer darf denn so mitmailen?

Wer zu einer Mailingliste dazugehören möchte, muss sich einmal eintragen. Dazu ist die eigene E-Mail-Adresse anzugeben, ein Name ist optional, dann weiß vor allem derjenige, der die Mitgliederliste pflegt, wer das ist. Das Anmelden nennt man auch eine Mailingliste abonnieren.

Ein solches Abonnement kann für jeden möglich sein, dann spricht man von einer offenen Mailingliste. Andernfalls muss der Mailinglisten-Moderator dem Abonnement zustimmen und man nennt die Mailingliste geschlossen. Das kann sinnvoll sein, wenn etwa eine Gruppe von gewählten Leuten eine Mailingliste nutzt, wie es das Studierendenparlament macht. Die offenen Mailinglisten werden hingegen eher bei Projekten eingesetzt, bei denen die Mithilfe von Vielen gewünscht ist.

Eine weitere Unterscheidung besteht darin, wessen E-Mails an die Abonnenten verschickt werden. Bei öffentlichen Mailinglisten darf jeder der Gruppe Mails schreiben, private Mailinglisten sind nur für interne Unterhaltungen eingerichtet. Dadurch wird zum einen Spam verhindert, andererseits kann dann jemand die Anfragen (an eine andere Adresse gesandt) vorsortieren. Eine Mischung aus diesen beiden Formen ist auch möglich. So muss der Absender einer Mail an den Verteiler für alle Informatik-Studenten über einen Mailserver der Universität versenden, muss jedoch nicht Abonnent der Mailingliste sein.

Chaos verhindern auf Mailinglisten

Auf Mailinglisten ist es häufig der Fall, dass mehrere Diskussionen parallel laufen. Hat man verschiedene Mailinglisten abonniert, entsteht schnell Chaos im eigenen Postfach. Deswegen wird eine E-Mail, die über die Mailingliste zu einem gelangt in ihrem Betreff verändert, ihr wird ein Kürzel vorgesetzt. Die StudentenPACK-Mailingliste hat beispielsweise „[Studentenpack]“, die EDV im AStA „[Computer]“. Die eckigen Klammern helfen einem E-Mail-Programm, zu sortieren. So habe ich einzelne Ordner für die Mailinglisten und lasse nach den Kürzeln einsortieren.

Um bei Diskussionen Ordnung zu halten, sollte auf einen Beitrag stets durch „Antworten“-Button Bezug genommen werden. Die E-Mail merkt sich dann ihren Vorgänger. Außerdem gibt es zwei Möglichkeiten, eine Diskussion fortzuführen:

Man zitiert den vorherigen Beitrag und schreibt seine Antwort darüber (alternativ darunter). Das führt jedoch zu vielen sehr langen Mails voller Zitate. Daher ist es – zumindest bei langen Diskussionen – üblich, in das Zitat hineinzuschreiben und so an den entsprechenden Stellen seine Meinung kund zu tun. Dabei bleibt der zitierte Teil eingerückt, der eigene Kommentar in der Zeile darunter nicht. Teile ohne eigenen Bezug kann man weglassen. Um trotzdem die Diskussionsteilnehmer genannt zu lassen, beginnt man mit einleitenden Worten vor dem Zitat. Diese Diskussionsform nennt sich Inline-Quoting und gehört auf größeren Mailinglisten zu den guten Umgangsformen.

Mailinglisten im AStA

Der AStA bietet allen studentischen Gruppen und Jahrgängen der Studiengänge die Möglichkeit, eigene Mailinglisten zu nutzen. Diese dürfen alle beschriebenen Formen haben. Eine Übersicht findet sich unter http://lists.asta.uniluebeck.de.

So gibt es beispielsweise Jahrgangslisten für die einzelnen Semester der Medizin-Studenten, für die TNF sind diese in Vorbereitung. Wichtig ist, dass jeweils ein Moderator zur Verfügung steht und einige Aufgaben wahrnimmt.

Ansonsten kann man sich über die genannte Adresse auf den Mailinglisten anmelden. Vergibt man dabei auch ein Passwort, so hat man später die Möglichkeit sich auch selbst aus den Listen auszutragen.

Nachteile der Mailinglisten

Diskussionen laufen per E-Mail gut, wenn die diskutierende Gruppe stimmt. Das ist meist ein wenig gewöhnungsbedürftig, da die Argumente geordneter dargelegt werden müssen als in einem mündlichen Diskurs. In jener können nämlich direkte Rückfragen und Dinge wie Ironie besser untergebracht und erkannt werden. Ein Nachteil der Mailinglisten ist, dass man alle Diskussionen in seinem Postfach findet. Die Foren sind dabei eine Verbesserung, man muss jedoch selbst ab und an dort vorbeischauen.

Nutzt man eine Mailingliste als Informationsverteiler, entfällt das Diskussionsproblem. Dann ließe sich auch ein RSS-Feed nutzen, der jedoch bei Interessierten wieder ein eigenes Programm benötigt.

Fazit

Ich denke, Mailinglisten sind für Diskussionen in kleineren Gruppen sehr gut geeignet. So kann man, selbst wenn man sich gerade nicht irgendwo trifft oder das nächste Treffen erst in einer Woche ist, aufkommende Ideen und Gedanken den anderen mitteilen. Man kann sogar den Termin zu einem Treffen absprechen. Außerdem lassen sich Anfragen von Externen sehr gut verarbeiten, da jeweils derjenige, der für den entsprechenden Bereich zuständig ist, die Antwort schreibt. Diese schickt er in Kopie an die Mailingliste, damit die Anfrage als bearbeitet gekennzeichnet ist. Die restlichen Abonnenten wissen dann, dass sie nicht mehr antworten müssen. Trotzdem macht es Sinn, eine darauf aufbauende Rückfrage wieder an die Listenadresse zu schreiben, denn dann kann wiederum derjenige antworten, der Zeit findet und zuständig ist.

Diskussionen auf größeren Mailinglisten sind zu Beginn anstrengend, denn da muss man aus den ganzen E-Mails erstmal herausfiltern, was einen interessiert. Vor allem auf Mailinglisten, die man pflichtmäßig abonniert bekommt, wie dem Studentenverteiler, halte ich deswegen Diskussionen für unangebracht. Auf pflichtmäßig abonnierten Mailinglisten hat man nämlich keine Chance, dem zu „entkommen“. Für Diskussionen wäre vielleicht eine weitere Mailingliste sinnvoll.

Insgesamt gibt es heute einige Software im Internet, die einen guten Ersatz für Mailinglisten bieten und die in ihren Möglichkeiten die Fähigkeiten von Mailinglisten übersteigen. So sind Foren und RSS-Feeds in viele Dingen besser. Für die Pflege von Texten und Wissen eignen sich Mailinglisten nicht, Wikis sind dafür die bessere Wahl. Trotzdem haben Mailinglisten auch ihre Vorteile, vor allem hat fast jeder heute eine Mail-Adresse und kann so sehr einfach an den Listen teilnehmen.

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