Auswandern! Das ist eigentlich eine ganz gute Idee.

Wohin?

Da fallen mir spontan einige Orte ein, an denen es sich recht gut leben lässt. Paris zum Beispiel… zu viel Menschen. Island… zu wenige Menschen und zu kalt. Kalifornien… leider in den USA und obendrein pleite.

Es wird sich schon was finden auf unseren kleinen Welt. Ich will einfach nur irgendwo hin, wo ich sicher bin. Sicher vor Guido und seinen Brüdern!

Unser kleiner gelber Populist hat mir in den letzten Wochen ganz schöne Kopfschmerzen beschert. Dabei will er doch nur das Beste. Zugegebenermaßen für sich und seinesgleichen, aber wer will das nicht. Ist doch völlig legitim. Wenn jeder an sich selber denkt ist doch an jeden gedacht. Er verspricht uns einen politischen Neuanfang… ich freu mich drauf.

Alles neu! Steuern runter, Schulden hoch, Kündigungsschutz weg… toll! Die globale Erderwärmung wird einfach mit sozialer Kälte bekämpft, gelungene gelbe Umweltpolitik!

Also ab ins nächste Reisebüro. Vier Wochen Koalitionsverhandlungen und ich bin reif für vier Jahre Urlaub. Den Urlaub nehm ich mir natürlich auf Pump, soviel habe ich schon von Guido gelernt. Da profitieren wenigstens die Banken davon, wenn ich ne Weile weg bin und die gilt es ja zu retten. Ich geb mein Bestes.

So wohin soll es nun gehen? Wenn ich auf Nummer sicher gehen will, dann am Besten nach Taiwan, Haiti oder ins West-Jordan Land. Da diese Länder von der Bundesregierung nicht anerkannt werden, gibt es keinen Grund für Außenminister Guido da mal vorbei zu schauen. Sicher ist sicher.

Auf dem Weg ins Reisebüro gehe ich bei Benedikt vorbei. Ich kann ja nicht vier Jahre verschwinden ohne ihn mitzunehmen. Ich muss ihn nur davon überzeugen, dass Schwarz-Gelb die Farben eines mittelmäßigen Fußballvereins sind, aber doch nicht unserer Bundesregierung. Aber Benedikt hat

sich mit der neuen Situation schon abgefunden.

Außerdem gebe ihm die Bank ohnehin kein Geld mehr, nächste Woche will er auf ein James Blunt Konzert und er hat auch so einen blöden Husten, da würde ihm die Klimaanlage im Flugzeug nur den Tod bringen.

Im Großen und Ganzen sei es doch gar nicht so schlimm. 24 Milliarden Euro Steuerentlastungen, nur noch sechs Monate Wehrdienst und mehr Kindergeld, das sei doch voll sozial. Und zu Guttenberg dürfe auch mal Kriegsminister spielen, da freue er sich besonders drauf.

Leute, Leute, da fehlen mir die Worte.

Aber vielleicht habe ich etwas überreagiert. Lassen wir den 78-jährigen gefangen im Körper eines 38-jährigen ruhig ein wenig Krieg spielen, schicken wir ruhig einen Minister nach Europa, den schon keiner versteht, wenn er Deutsch redet und vielleicht findet unser neuer Finanzminister den einen oder anderen Waffenhändler, der die Bundesregierung finanziell ein wenig unterstützen will. Denn man sollte Politik ja nicht an Personalien, sondern an Inhalten messen. Ich denke ich überlege mir das nochmal mit dem Auswandern. Ich will es ja nicht verpassen, wenn Deutschland auf der perfekten Westerwelle der Zukunft entgegen reitet. Und ein inoffizielles Wahlversprechen wird die „bürgerliche Koalition“ wohl auf jeden Fall einlösen können. Einwandern will hier bestimmt niemand mehr.

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