Vor einem Jahr bin ich ins Studierendenparlament gewählt worden. Die Wahl war damals so spannend wie ein Audiobuch nach einem Hörsturz: Das Gremium bat deutlich über 20 Sitze, aber lediglich 13 Personen hatten sich überhaupt aufstellen lassen. Es war möglich sich mit nur einer einzigen Stimme wählen zu lassen. Auch das ist Demokratie.

Manchmal kann eine Stimme viel bewirken, jede weitere ist allerdings gänzlich unbedeutend. Eine Wahlbeteiligung von über 23% ist unter diesen Bedingungen beeindruckend, sogar großartig, wenn man in Betracht zieht, dass an anderen Universitäten einstellige Wahlbeteiligungen üblich sind und in Kommunalwahlen wie denen vor einigen Wochen hier in Schleswig-Holstein oder in Sachsen nicht einmal doppelt so viel Prozent an den Wahlurnen erscheinen (von Europawahlen will ich gar nicht erst anfangen). Dennoch: Im Sinne der demokratischen Prinzipien ist es nicht und so war das wichtigste Ziel dieses Jahr eine wirkliche Wahl auf die Beine zu stellen.

Noch wenige Tage, bevor die Listen geschlossen wurden, gab es kaum Kandidaten, die Fachschaft MLS drohte auszusterben, und auch für das Parlament wahren längst nicht alle Sitze belegt. Das Debakel des letzten Jahres schien sich zu wiederholen. Viele Mails, Ansprachen in Vorlesungen und unzählige persönliche Gespräche später konnte dann doch noch eine viel versprechende Anzahl von Kandidaten mit einem durchaus breit gefächerten Meinungsspektrum gefunden werden.

Erstmalig ließ es die Wahlordnung der Uni zu, eine Urnenwahl zu veranstalten. Das vom außergewöhnlich engagierten Wahlausschuss ausgearbeitete Programm beinhaltete daher drei Tage an denen gewählt werden konnte. Am letzten Tag sollte es wie immer eine Wahlparty geben, bei welcher Wählerinnen und Wähler verköstigt wurden. Als weiteres und durchaus effektives Mittel, die Studenten zu locken, gab es Freikarten für das Parkhaus. Die Mühen haben sich gelohnt, und man kann mit über 40% Wahlbeteiligung wirklich davon sprechen, dass die Studierendenschaft der Universität Lübeck ihre Vertreter im Studierendenparlament und den Fachschaften gewählt hat.

Die Ergebnisse

(Anzahl der Stimmen in Klammern)

37. Studierendenparlament

Christoph Zabel (178)
Johannes Waidemann (58)
Georg Engelbart (38)
Susan Mielke (37)
Florian Hinze (35)
Sebastian Spatz (35)
Lukas Ruge (35)
Florian Markowsky (35)
Richard Mietz (34)
Anna Göbel (33)
Andrea Kauertz (25)
Michael Seydel (25)
Hannah Wintzen (24)
Christoph Curths (23)
Thierry Panje (21)
Johannes Kuba (21)
Georg Pohl (20)
Johanna Neuhold (20)
Frauke Riechert (19)
Dina Siebrasse (16)
Tobias Meyer (16)
Stefanie Zeitler (16)
Niklas Finck (16)

Fachschaft Medizin

Armin Mir Mohi Sefat (368)
Christoph Zabel (351)
Anne Blaum (330)
Christian Treder (298)
Kim Honsemann (254)
Lena Kertelge (231)
Björn Heuwer (230)
Alma Osmanovic (218)
Michael Fiegenbaum (216)
Verena Becker (163)

Fachschaft Computer Sciences:

Thomas Klähn (127)
Richard Mietz (124)
Lukas Ruge (123)
Anna Barkentien (104)
Viola Borchardt (100)

Fachschaft Molecular Life Science:

Thiemo Sprink (108)
Sascha Kretschmann (77)
Florian Hinze (73)
Julius Naujoks (68)
Caroline Weber (65).

Die kompletten Ergebnisse sind beim AStA (Haus 24) einzusehen.

Danke!

Eine Wahl auf die Beine zu stellen ist eine Aufgabe von ungemein hoher Komplexität und erfordert hohen Einsatz von allen Involvierten, ich möchte deshalb diese Gelegenheit nutzen all denen zu danken, die dieses Jahr so viel Zeit und Energie in das Gelingen der Wahl gesteckt haben. Den Mitgliedern des Wahlausschuss: Katja Doerry, Laura Bähr, Christian Plate, Martin Blankenburg, Stephanie Freitag, Carola Nitz, Claudia Wisse, Lisa Voges, Kim Linhoff und Juliane Strube, die wirklich unglaubliches geleistet haben. Dem Wahlprüfungsauschuss für seinen Einsatz. Der Redaktion und den Mitarbeitern des Studentenpacks für ein tolle Wahlausgabe. Allen Kandidatinnen und Kandidaten für ihren Einsatz und ihre Bereitschaft sich einzubringen und natürlich allen freiwilligen Helfern, die an den Wahlurnen, bei der Wahlparty oder beim Auszählen dabei wahren. Ein ganz besonderer Dank gilt aber natürlich den fast 1000 Wählern.

Lukas Ruge
(Wahlkoordinator des StuPa)

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