Es war einmal ein Hypomochlion, das lebte im Mediastinum. Es hewohnte dort eine kleine Kammer mit einem noch kleineren Vorhof, welchen es als Schlafkammer nutzte.

Das Hypomochlion wohnte etwas abseits von den anderen und lehte ruhig vor sich hin. Es war sehr gelehrig und arbeitete ständig an wissenschaftlichen Büchern.

Als das Hypomochlion eines Tages durch die Gegend streifte, um neue Erkenntnisse zu sammeln, sah es nun die schöne und stolze Arachnoidea, ein so bezauberndes Wesen, daß es gleich sein Herz verlor. Leider sind nun Araohnoideen völlig gefühllos und kalt, weil sie nämlich gar keine Nerven und Gefäße besitzen: so konnte diese auch nichts von den Empfindungen des Hypomochlions wahrnehmen. So ging das Hypomochlion traurig nach Hause und konnte drei Tage lang überhaupt nichts essen und trinken, so traurig war er.

Da begab es sich, daß Mister Trigeminus, ein berüchtigter Verbrecher, der von einer bösen Hexe verwandelt worden war und immer gemein und hinterhältig sein mußte, daß also Mister Trigeminus in unsere Gegend kam und Arachnoidea, von der er bereits von Amygdalea, der Hexe, gehört hatte, entführte. Da Arachnoidea völlig gefühllos war, hatte sie nicht bemerken können, daß sich Mister Trigeminus angeschlichen hatte, um ihre Fäden, mit denen sie angeheftet war, zu durchtrennen. Zu dieser Untat kam noch hinzu, daß Mister Pylorus, ein sehr ordentlicher, aufmerksamer aber etwas verschlossener Mann, leider am Tag zuvor zuviel Endorphin-Wein getrunken hatte und nun seinen Rausch ausschlafen mußte. So konnte auch er nicht verhindern, daß Mister Trigeminus seinem grausamen Charakter folgend Arachnoidea verschleppte und im Gaster einsperrte.

Die Glissonschen Trias, ein dreiköpfiges Wesen, das durch Verbreiten von Gerüchten schon öfter unangenehm aufgefallen war, erfuhren aus den Karten, die säe ständig meisterhaft zu legen pflegen, sofort von der Sache und entwarfen einen Plan.

Kopf I, ihr Über-Ich, wollte das System anrufen, um Megaloblastos, ein Produzent von ordnungsbewahrenden Elementen, zu schicken. Der immer stärkere II. Kopf der Trias jedoch setzte sich gleich mit Amygdalea in Verbindung, um mit ihr zusammen weiteres Vorgehen zu planen. (Es war nämlich gerade mal wieder nichts los in der Gegend, so daß man die Sache unbedingt zu einem Skandal ausweiten mußte.)

Inzwischen hatte, auch das Hypomochlion, das ja immer sehr beschäftigt war, von dem Unglück gehört und den Hippokampus, ein lustig anzuschauendes Reittier, um Hilfe gebeten. Gemeinsam begaben sie sich nun zum Cannon-Böhmschen Berg, eine wichtige Kreuzung der Gegend, um eine Rettung für Arachnoidea zu planen.

Das Hypomochlion war inzwischen so verliebt, daß es kaum noch klar denken konnte. Natürlich hatte es dadurch auch nicht erkannt, daß sich der III. Kopf der Glissonschen Trias, der durch den ewigen Streit zwischen den anderen Köpfen Immer zu kurz kam und jetzt eine Chance witterte, am Cannon-Böhmschen Berg als unauffälliger Wegweiser getarnt, versteckt hatte.

Limba. die beste Freundin und fast ständige Begleiterin der Arachnoidea, eine fast ebenso schöne und fast ebenso stolze Junge Dame, hatte über eine Kommissur, das übliche Kommunikationsmittel der Gegend, von dem Treffen unserer Helden erfahren, und war sofort zum Berg geeilt. Auch sie erkannte die tragischen Verkettungen nicht, die durch die Einwirkung der Glissinschen Trias unaufhaltsam ihren Weg gehen würden.

Amygdalea, die Hexe, die Arachnoidea natürlich abgrundtief haßte, weil diese schöner, und jünger war als sie; und Schönheit und Jugend kann man sich ja bekanntlich nicht anhexen, obwohl Amygdalea sicher wohl schon an die 352.783 mißlungene Versuche unternommen hatte, sie führte da genau Buch, Amygdalea also hatte Mister Trigeminus unterdessen versprochen, ihn zu heiraten, wenn er Arachnoldea umbringen würde. Mister Trigemlnus, der, wie bereits gesagt, im Bann der Hexe stand und ihr völlig verfallen war, das nämlich konnte die Hexe gut, hatte sich drei Tage Bedenkzelt auserbeten, weil er im Grunde seines Herzens wußte, daß er verzaubert war und seines Lebens nicht mehr froh werden würde, wenn er die schöne Arachnoidea umbringen würde.

In seinem Herzen brannte also noch eine kleine Flamme, die Amygdaiea nicht verzaubern konnte, doch drohte diese auszulöschen, wenn nicht bald etwas geschehen würde.

Arachnoidea, die Schöne, saß im Gaster, in dem es dunkel war und vermißte ihre Freundin Limba sehr.

Diese saß inzwischen mit dem Hypomochlion und dem Hippocampus auf dem Berg und berieten, was zu tun sie, emsig belauscht vom III. Kopf der Trias.

Daß Megaloblastos keine Lösung war, hatten die drei schnell heraus gefunden, man sah nur Hoffnung in Herrn Pylorus, der stolz und kräftig war, wenn er eben nicht Endorphln-Wein getrunken hatte. Aber er war schwermütig, well er durch ein unvorhergesehenes Ereignis so tief getroffen wurde, daß er vergessen hatte, wie man träumt.

Mister Trigemlnus hatte Herrn Pylorus gefesselt und an einen Trunkus gebunden, so daß er völlig unfähig war, einzugreifen. Als Wächter vor dem Gaster hatte er Lien, einen schweren und alten Drachen, zurückgelassen, der sich auf diese Aufgabe eingelassen hatte, well Mister Trigeminus versprochen hatte, ihm von seinen Übeln zu befreien. Llen nämlich hatte abgebrochene Flügel und konnte kaum noch Feuer sprühen. Sollte er nun Mister Trigeminus’ Wünschen entsprechen, so würde Ihm Amygdalea ewige Jugend einhexen. Lien, der schon sehr alt war, erinnerte sich nicht mehr daran, in der Jugend einmal gelernt zu haben, daß man Jugend nicht anhexen kann. In der Hoffnung, noch einmal ein richtiger Drache sein zu können, hatte es also die Aufgabe übernommen, obwohl er ein sehr weiches Herz hatte.

Ihm tat Arachnoidea sehr leid, und well alles so schrecklich war, weinte Lien nun schon seit einem halben Tag. Man weiß Ja, wie groß Drachentränen sind, jedenfalls war nun schon der Gaster zu einem Viertel voll gelaufen, so daß die Arachnoidea zu ersticken drohte, da sie nicht schwimmen konnte. Können konnte sie eigentlich überhaupt nichts, das war ja auch nicht nötig, die Arachnoidea war so stolz und schön, daß das normalerweise völlig ausreichte, sie glücklich zu machen,

Das Hypomochlion machte gerade zu dem Zeitpunkt, als der Gaster ungefähr zur Hälfte voll war mit den großen Drachentränen, den Vorschlag, …

Ja, welchen Vorschlag er machte und ob die drei Arachnoidea befreien werden können, erfahrt Ihr Im nächsten SpriPu.

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