Von meinen richtigen Freunden erwarte ich, daß sie mir nicht nur Vertrauen sondern auch Aufmerksamkeit entgegen bringen. Dies, um meine Handlungen zu bewerten und um mir Fehler
mitzuteilen.

Diese Aufmerksamkeit erwarte ich allerdings auch von meinen ehrlichen Feinden, Unüberlegte Vorwürfe oder sinnlose Beleidigungen kann ich nur, meine seelische Blöße verteidigend, abblocken.

Sachliche Kritik regt Jedoch zur Auseinandersetzung an, und läßt im Wechselspiel zwischen meinem Gegner und mir uns beide wachsen. Freund und Feind haben also etwas wichtiges gemeinsam. Im Grunde genommen kann ich sie fast gar nicht auseinanderhalten, denn wer ist mir lieber? Der Feind, der mich ernsthaft kritisiert? Oder der Freund, der mich durch Freundlichkeit einlullt?

Es sind meine Emotionen, die mich hierbei lenken, Äußerlichkeiten, die unbewußt mich beeinflussen, und gemeinsame Interessen, die mich mit anderen Menschen zusammenführen. Aber über Allem steht bindend die Achtung vor denen, die aus ihren ureigensten Interessen und Motivationen heraus fühlen und handeln.

So ähnlich klingt das bei mir auch in der hochschulpolitischen Arbeit, Im Grunde ist es mir egal, in welcher Gruppe, mit wem, wann und wo ich mich mit Anderen auseinandersetze. Wichtig ist, daß jeder seine Entscheidung aus dem Wissen und der Erfahrung seines bisherigen Lebens ableitet,-ohne Rücksicht auf Freund-Feind-Konstellationen.

Im StuPa ist dieses jedoch nicht die Regel, denn so mancher denkt das, was die anderen denken, die er nett findet; die wiederum denken das gleiche, von dem sie danken, er denkt es auch; und ich mache mir darüber Gedanken, wer überhaupt denkt.

Ideal wäre vielleicht, wenn alle StuPa – Mitglieder ganz >unabhängig< wären, und die wenigen, die diesmal als unabhängige Kandidaten zur Wahl stehen, halte ich für eine große Bereicherung.

Aber auch die Zugehörigkeit zu einer Hochschulgruppe hat Vorteile. Wichtige Aktionen laufen mit der Rückendeckung der Vorteile. Wichtige Aktionen laufen mit der Rückendeckung der anderen viel schneller über die Bühne. Meine Zugehörigkeit zu STARK bedeutet dabei nicht, daß ich die Tätigkeit des bisherigen AStA nicht gut fände. Im Gegenteil, ich sehe, daß der AStA recht gute Ziele verfolgt. Aber bei einigen Punkten habe ich das Gefühl, daß im StuPa aufgrund der bisherigen Mehrheitsverhältnisse die Interessen der Studierendenschaft völlig unter den Tisch fallen, und so einige sich ihr politisches Steckenpferd mit Hilfe ihrer Freunde im StuPa zu hochschulpolitischen Rang aufzuräumen. Diese Dressurakte des AStAs bedaure ich, und wünsche mir im nächsten StuPa mehr Demokratie und weniger Klüngelkram.

 

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