Das letzte AStA-Erstsemesterinfo zeigte wieder einmal, daß der Asta den Kommilitonen inhaltlich wenig zu bieten hat. Statt sich mit den Problemen der Studenten zu beschäftigen hetzte der AStA nur gegen Präsidium, Kultusministerium, Bundesregierung usw.

Man schaue sich nur den Rückblick auf das Wintersemester 1982/85 an. Das Heft beginnt mit einem Artikel von der Überreichung eines Klosaugers an Frau Dr. Hübner vom Landesprüfungsamt in Kiel. Durch diese Art der Auseinandersetzung mit bestehenden Problemen macht der AStA die Studentenschaft lächerlich. Auch ich habe viele Punkte an der bestehenden Approbationsordnung und insbesondere an den Vorschlägen von Frau Dr. Hübner zu kritisieren. Auch ich halte die vorgeschlagenen Prüfungsverschärfungen für eine schlimme Sache. Doch kann diese Diskussion nur in einer der Sache angemessenen Form vonstatten gehen.

Als nächsten Punkt haben die linken Freunde ihre Ringvorlesung in ihrem Tätigkeitsbericht. Diese Veranstaltung kann man wirtlich nicht als Leistung hinstellen. Wie einseitig diese Vorlesungen waren, wird schon daran deutlich, daß der AStA offen zugibt, “überwiegend, links-gewerkschaftlich orientierte Referenten” eingeladen zu haben. Die Ablehnung der Fakultät ist verständlich, wenn der AStA nicht einmal bereit war, kompetente Vertreter mit anderer politischer Meinung und Professoren dieser Hochschule als Referenten einzuladen.

Wichtiger als studentische Belange war dem AStA der NATO-Doppelbeschluß und der NPD-Parteitag, der im letzten Mai in Lübeck stattfand und insofern Erstsemester nur am Rande interessieren wird. Ich weiß auch nicht, was die Bafög-Beschlüsse mit amerikanischen Raketen, die gar nicht aus dem Bundesstaat finanziert werden, zu tun haben.

Als bezeichnend für die Politik des AStA ist ein Absatz, den ich hier zitieren möchte: “Der AStA ist in unseren Augen ein politisches Gremium, und wir gehen auch in der Hauptsache politische Bereiche an. Dies interessiert den Studenten vielleicht nur am Rande. Uns stellt sich dann die Frage, oder sie hat sich gestellt, ändern wir unsere Themen (also z.B. mehr Zeit für Serviceleistungen) oder (und so handeln wir im Augenblick) bleiben wir bei unserem politischen Konzept und verwenden nur geringe Zeit für Service”

Ich glaube, dem ist nur wenig hinzuzufügen. Übersetzt heißt dieser Absatz für mich: ” Was die Studenten wollen, ist uns egal; wir machen Politik.” Man muß sich nicht wundern, wenn unter diesen Umständen nicht mehr Leute beim AStA mitarbeiten wollen, wie in der Selbstkritik berichtet wird. Auf die Kursbesprechung der linken Freunde möchte ich nur kurz eingehen. Die Kritik ist in den meisten Fällen sehr destruktiv. Verbesserungsvorschläge werden kaum gemacht. Stattdessen läßt man sich zu persönlicher Kritik an den Dozenten hinreißen.

Zusammenfassend ist zu sagen: Ein AStA, der den Studenten so schadet wie dieser, hat sein Recht, uns nach außen hin zu repräsentieren, verwirkt. Ich hoffe, daß der AStA für seine destruktive Politik bei den kommenden StuPa-Wahlen die Quittung erhalten wird.

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